Termin | 12.10.2023 (Do.) |
Uhrzeit Beginn | 19:00 Uhr |
Veranstaltungsort |
Kreativfabrik, Murnaustraße 2, 65189 Wiesbaden |
Veranstalter | |
Teilnahmegebühr | |
Beschreibung |
Kooperation: Eine Veranstaltung in Kooperation der Heinrich Böll Stiftung RLP Immer noch mehr Autos, noch mehr Plastik im Meer, noch höhere Finanzgebirge, noch mehr CO2. Unsere Wirtschaft beruht auf dem Zwang zu ewigem Wachstum. Wir arbeiten für eine Megamaschine, die Mensch und Natur ihrem Diktat unterwirft. Die Klimakrise ist der sichtbarste Ausdruck. Doch auch die Kluft zwischen Reich und Arm wächst. Gesundheit, Bildung und Soziales werden vernachlässigt. Wohnen und Rentensystem werden unbezahlbar. Wir arbeiten viel zu viel Schädliches und wir tun viel zu wenig Nützliches. Gleichzeitig leiden immer mehr Menschen unter dem Arbeitsdruck und wollen raus aus der Mühle. Da klingt es wie ein Hohn, wenn Politik und Arbeitgeber noch „mehr Bock auf Arbeit“ verlangen. Arbeiten ohne Ende, womöglich noch mit 75? Viele haben andere Vorstellungen von einem erfüllten Leben. Und warum sollen wir eigentlich immer länger arbeiten, obwohl die Computer und Roboter immer besser werden? Mit der Forderung nach der Viertagewoche kommt Bewegung in die Arbeitszeitdebatte. Doch Vorschläge, die sich „höhere Produktivität“ von ihr versprechen, sind ambivalent. Produktivität und Wachstum dürfen kein unhinterfragbares Prinzip sein. Vernünftigerweise wäre gesellschaftlich auszuhandeln, was produziert werden soll und was nicht. Die Erfahrung mit Corona hat gelehrt: Kann die Wirtschaft nicht ewig weiter wachsen, klingeln die Alarmglocken und die Gesellschaft gerät in Schwierigkeiten. Wächst die Wirtschaft jedoch ewig weiter, schrillen die Glocken erst recht, denn die Klimakrise bedroht unsere Lebensgrundlagen. Dass es so nicht weitergehen kann, spüren viele. Kein Klimaschutz ohne radikale Arbeitszeitverkürzung – und umgekehrt. Ein gerechteres und naturverträglicheres Wirtschaften ist möglich. Lothar Galow-Bergemann, ehemaliger Personalrat im Klinikum Stuttgart, schreibt u.a. für Jungle World und Emanzipation und Frieden. |