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PODIUMSDISKUSSION: VAGABUNDEN, MIGRATION UND ANTIZIGANISMUS - MOBILITÄT ZWISCHEN VERFOLGUNG UND IDEALISIERUNG

Termin 14.04.2024 (So.)
Uhrzeit Beginn 11:00 Uhr
Veranstaltungsort Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt, Le Quartier Hornbach 13 A/B, 67433 Neustadt/Weinstraße
Veranstalter Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt
Teilnahmegebühr
Beschreibung

Die Geschichte von Mobilität in modernen Gesellschaften ist eine Geschichte von Zwang und Verfolgung. Vagabunden, Migranten, Sinti und Roma werden als Bedrohung wahrgenommen und vielfacher Kontrolle unterworfen. Arbeitshäuser, Grenzzaune, Lager und Vertreibung werden gegen sie aufgeboten.
Doch ziehen Vagabunden, Migranten, besonders aber die Gruppen der Sinti und Roma, auch Bewunderung von Literaten, Künstlern und Sozialkritikern auf sich. Es findet eine Idealisierung statt. Mobilität ist also zugleich Gegenstand von Freiheitsgefühlen und Romantik.
Das Bild, das dabei von gesellschaftlicher Mobilität und den mobilen Gruppen entsteht, ist insgesamt verzerrt von Idealisierungen und Vorurteilen.
Freiheitsklischees und Angstprojektionen verhindern einen sachlichen und verständnisvollen Blick auf die Ursachen und Folgen der Mobilität.
Doch warum und wie entstehen die Wahrnehmungen von Bedrohung und Freiheit?
Warum verbinden Schriftsteller und Künstler Mobilität mit Sozialkritik?
Und welche Folgen haben diese Zuschreibungen bis heute?
In der Diskussion sollen Expertinnen und Experten über historische Ursachen solcher Vorurteile und Klischees Auskunft geben.

Die Diskutierenden
Dr. Charlotte Dany ist Professorin für Organisations- und Entwicklungskommunikation an der Hochschule Darmstadt. Sie arbeitet zur Wahrnehmung von Empfängern humanitärer Hilfe und dem
Selbstverständnis von NGOs.
Jacques Delfeld Jr. ist Geschäftsführer des Verbandes deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz.
Dr. Laura Tittel ist Politikwissenschaftlerin. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Projekt „Zwischen Minderheitenschutz und Versicherheitlichung" an der der Justus-Liebig-Universität Gießen. Demnächst erscheint ihr Buch „Politische Theorie des Antiziganismus. Genese und Kritik eines modernen Herrschaftsverhältnisses". Beiträge zur kritischen Antiziganismusforschung, Bd. 2,
Bielefeld: transcript.
Dr. Thomas Wagner ist Soziologe und Publizist. Er arbeitet zu Fragen von Protest und Widerstand.
Sein letztes Buch ist „Fahnenflucht in die Freiheit. Wie der Staat sich seine Feinde schuf - Skizzen zur Globalgeschichte der Demokratie", Matthes & Seitz, Berlin 2022.

Moderation: Oliver Eberl und Jan Wiese


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